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Originally posted on comatonse.com in August, 2002. German translation of introductory essay to the album of the same name first released by Mille Plateaux (Germany: 1/2003, MP117 [discontinued]), and replaced by a complete video adaptation with bonus materials and full audio CD self-released through Comatonse Recordings in both PAL and NTSC formats (Japan: Comatonse Recordings, 11/2005, D.001). (Video originally released on VHS Japan: Comatonse Recordings, 7/24/2003, V.002 [discontinued].) Translation originally appeared in "1-0-1 Intersex: Das Zwei-Geschlechter-System als Menschenrechtsverletzung," (Germany: Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, 2005). Click here to view original Mille Plateaux CD release artwork. Click here to view Comatonse Recordings DVD+CD release artwork. Track Listing
Internet Exclusive
(Internet Exclusive - Complete / 完全) 6:53 6.5MB MP3 128kB/s Die Liebe zur Religion. Die Liebe zum Land. Die Liebe zur Familie. Die Liebe zu FreundInnen. Die Liebe zum Team. Die Liebe zu Jesus, Jehova, Allah, Islam, Hinduismus, Buddha, Jim Jones, Aum Shinri Kyo, dem Papst. Die Liebe zur Freiheit, zum Geld, zum Kommerz, zur Lebensart. Die Liebe zur Jagd, zum Cruisen, zum Aufgabeln, zum Töten, dem Treffer, den Schreien, den Fäusten, den Messern, dem Speichel, den Stößen, den Treppenstürzen. Die Liebe zum Beat.1
Der Beat. Der "globale Dancefloor". Was für ein sinnloser territorialer Anspruch. Wie jede andere Nation benutzt die House Nation einen Ansturm von "Liebes"-Samples, um finanzielle Abzockereien, schlechte Deals, Unterschlagungen, Ausbeutung, Drogen und organisiertes Verbrechen zu übertönen. Ich will damit nicht andeuten, dass alle ClubbesitzerInnen, PromoterInnen, OrganisatorInnen, PerformerInnen oder andere kriminelle Absichten hegen. Im Gegenteil, ich ergebe mich der Großzügigkeit und Aufmerksamkeit vieler anständiger Menschen, die von ihren verschiedenen Versionen von Community-Formierung angetrieben werden. Aber wie bei der Einnahme von Drogen (controlled substances) ist die genüssliche Suche nach Vision in einengende Korruption verwickelt. Der ohrenbetäubende Appell der Clubszene, "sich gegenseitig zu lieben", kann nicht von der gedämpften Atmosphäre der Geschehnisse hinter verschlossenen Türen getrennt werden.
Pop, Country, Jazz, Soul, R&B, Klassik ... all diese Musikarten fließen über von "Love", einem so allgegenwärtigen Begriff, dass wir ihm die Autorität einer unhinterfragten Bedeutung verleihen. Dieses englische Wort taucht in vielen Songs auf, die in anderen Sprachen überall in der Welt gesungen werden. Ebenso wie Hollywoods Bilder amerikanischer Verhaltensweisen in der Liebe, von Berührungen und Küssen überall auf der Welt sichtbar und profitabel sind. Auch hier sind wir schnell dabei, all dem die Autorität von Bedeutung zuzugestehen - eine scheinbar unabweisbare Anerkennung der Universalität (Westlicher2) Liebe. Aber es gibt sie, die kulturellen Differenzen in Sachen Liebe, wie jeder beliebige unwissende Amerikaner, wenn er Zeuge der "kalten" Reserve und Distanz zwischen typischen japanischen Liebenden wird, feststellen kann.
Während viele japanische Jugendliche sich der Liebe im Stil von Hollywood zuwenden, tragen Westliche jüdisch-christliche Modelle sexueller Repression und Befreiung wenig zur Erklärung dieser Prozesse sexuellen Austausches bei. Trotz der sich ausbreitenden globalen Ansteckung durch Westliche Heterosexuelle und Homosexuelle Verhaltensweisen sind Liebe, Intimität, Leidenschaft, Berührung und Sex immer noch nicht so singulär (oder triangulär zwischen Modellen von Lesbisch, Schwul, Straight3), wie wir gerne glauben wollen. Wenn Liebe wirklich so universell wäre, wieso sind dann selbst innerhalb Westlicher Kulturen individuelle Erwartungen im Hinblick auf Partnerschaft so spezialisiert? Liebe - egal wie sehr sie uns psychisch in Anspruch nimmt - ist weniger eine Emotion als eine Gleichung aus kontextspezifischen kulturellen Variablen. Egal, ob das die Wahrnehmung der Berührung der Hände eines Mannes und einer Frau in der öffentlichkeit ist oder unsichtbare Faustschläge hinter verschlossenen Türen, beide Muster existieren nebeneinander in zahllosen anerkannten Systemen chaotischen Ungleichgewichts. Ein Schlüsselelement der Liebe ist die Rechtfertigung von Gewalt. Der einfache Fakt ist, dass die Gewalt meistens von Menschen ausgeht, die wir kennen. Wir verinnerlichen die zur Flucht anstiftende Familienstruktur, ohne dass wir die Liebe, die uns festhält, erklären könnten. "Das ist natürlich keine Liebe!", sagst du ... aber blick tiefer und du kannst dich glücklich schätzen, wenn du keine Narben von emotionaler oder physischer Gewalt entdeckst, die mit denen verknüpft sind, die du liebst / geliebt hast, ob nun von ihnen ausgehend oder ihnen zugefügt, absichtlich oder unabsichtlich. Frage dich selbst, wie die sozialen Beziehungen der "Familie" oder "Geliebten" Verhaltensweisen fördern, die in anderen Umgebungen inakzeptabel wären? Bestimmte soziale Beziehungen setzen die Präsenz von Liebe voraus, und es ist diese Liebe, die es uns ermöglicht, über die Unterdrückung der netten NachbarInnen, die ihre PartnerInnen schlagen, der Eltern, die ihre Kinder schlagen, oder der Priester, die ihre Gemeinde sexuell belästigen, hinwegzusehen. Letztendlich ist post-industrielle Liebe nur ein weiterer ideologischer Kunstgriff, um eine Trennung zwischen 'öffentlichen' und 'privaten' Räumen zu erzeugen, und sie ist mit daran schuld, dass diese Trennung auf Ungleichheit und Ausschluss basiert. Selbst der Prozess der Partnersuche ist weniger eine Suche nach der richtigen Person als ein Ausschluss der Mannigfaltigkeit. Um es in konventionellen historisch-materialistischen Begriffen auszudrücken: Die verbreitete Annahme, dass Kulturen Rituale wie die Ehe als Ausdrucksweisen für die natürliche Fähigkeit des Menschen zur Liebe entwickeln, ist in Wirklichkeit eine nachträgliche Umkehrung der ideologischen Funktion der Liebe als Ausdruck der materiellen sozialen Prozesse einer Kultur. Der Glaube an diese verbreitete Annahme macht es so gut wie unmöglich, die Zusammenhänge von Kulturen, Geschichten, Welten zu begreifen, die sich ohne jegliches Bewusstsein oder Bedürfnis für das Modell der Liebe, das die Sterne der eigenen Welt beherrscht, bewegen. So ist etwa in den meisten Kulturen (bis vor kurzem einschließlich eines Großteils von Europa und Nordamerika) die Geschichte der Ehe eine Geschichte offenkundiger Vorabsprachen und Unterwerfungen unter strenge soziale Hierarchien gewesen. (In dieser Hinsicht liegt der Mythos des "universellen Reizes" Shakespearescher Liebesgeschichten weniger in deren Lob der mitten im Sturm erblühenden Liebe, sondern in der Tragödie der innerhalb der kulturellen Voraussetzungen der Liebe nicht zu verwirklichenden Freiheiten. Ich könnte hinzufügen, dass die "universellste" Reaktion auf Shakespearesche Romantik eigentlich Langeweile ist.) Es wird zunehmend schwierig, die Familie als einen Ort der Liebe vorauszusetzen, wenn man an bestimmte arabische Kulturen denkt, in denen ein männlicher Vergewaltiger seiner Bestrafung entgehen kann, wenn er sein weibliches Opfer davon zu überzeugen vermag, ihn zu heiraten - ein Angebot, das für die Frau reizvoll wird, da sie sonst mit Ausgrenzung oder Mord durch die Hand ihrer entehrten Familie rechnen muss. Oder an bestimmte südamerikanische Kulturen, in denen es einem Mann erlaubt ist, seine Frau zu töten, wenn sie ihn beleidigt. Oder an Japan, wo erst in den letzten Jahren Gesetze erlassen wurden, die es der Polizei erlauben, in 'Privatangelegenheiten' wie häuslichen Streit oder Kindesmissbrauch einzugreifen. Auch heute kreisen Partnerschaften in der Westlichen Welt - dem selbsterklärten Bollwerk der Gleichstellung - immer noch um die Ausgrenzungen von 'Rasse', Klasse, sozialem Status und - der Ausschluss, der am selbstverständlichsten und unhinterfragtesten von allen ist - Geschlecht. (Es ist enttäuschend, dass Lesbische und Schwule Communities, die sich in kritischem Verhältnis zu Straighter Kultur entwickeln, üblicherweise Codes der Liebes- / Sex-Suche (cruisen) unterworfen sind, die sogar noch tyrannischer sind als die der Straighten Kultur.) Wenn man die Idee der Familie auf die des Nationalstaats ausweitet, entdeckt man, dass Prozesse der Immigration ebenso emotional auslaugend, unbeholfen und verwickelt sein können, wie Bindungen zu Familie oder Geliebten abzubrechen oder aufzubauen. Die ImmigrantInnen springen aus einer Beziehung in die nächste ohne Zeit zu haben, sich selbst zwischendurch zu erholen, darauf hoffend, dass die Erleichterung, die alte Partnerschaft zurückzulassen, das was man über die neue Beziehung noch nicht weiß, auch weiterhin überwiegen wird. Im Fall meines Umzugs nach Japan, wo ich die ernsthafte und liebevolle Absicht habe (und ich denke, ohne kulturell zu idealisieren), "für immer" zu bleiben, bin ich mir (vielleicht zu sehr) bewusst, dass Begehren nur der kleinste Faktor für das Funktionieren einer dauerhaften Beziehung darstellt. Sowohl prozessual und sozial ist Japan auf die Kurzzeitbeziehung fokussiert, so dass AusländerInnen eher als "BesucherInnen" denn als "ImmigrantInnen" gesehen werden. In den meisten Kulturen steht die Ankunft der ImmigrantInnen wie die aller Geliebten oder Familienmitglieder für die bedrohliche Zerstörung des Selbst und der viel versprechenden Erschaffung eines neuen sozialen Körpers. Um Salman Rushdie zu paraphrasieren: Es ist die den ImmigrantInnen scheinbar unmögliche Bezwingung der Gesetze der Schwerkraft, nämlich 'gefloh/gen zu sein' (having flown), die im Zentrum des gleichzeitigen Potentials für Ablehnung und Bewunderung steht. Die ImmigrantInnen müssen mit einer Menge von Vorurteilen und Fetischisierungen zurechtkommen - egal wie sehr sie aus dem Gleichgewicht gekommen sein mögen und zusätzlich zu all dem persönlichen Gepäck, das sie bereits tragen -, um in ihrer neuen Familie willkommengeheißen zu werden. Für mich als Queer mag es wie ein Randphänomen erscheinen, dass ich Vorstellungen von Liebe mit Konstruktionen von Familie in Bezug setze, aber selbst wenn man über Sex nachdenkt, kann man die Tatsache nicht ignorieren, dass die Familie das primär legitimierte Umfeld dafür ist, "Liebe zu machen". Von klein auf werden wir mit Informationen bombardiert, die einen Kreislauf an Vorschriften naturalisieren: Liebe führt zur Ehe, Ehe führt zur Familie, Familie führt zur Liebe. Später erfahren wir von dem fehlenden Glied, Sex - einem Urimpuls, der jenseits des Sichtfelds zu bleiben hat so wie Verdauung oder irgendeine andere "unbedeutende" Körperfunktion. In einigen US-Staaten gibt es immer noch "schlafende" Gesetze, die Sexualakte kriminalisieren, die wie beispielsweise Oralsex nicht der Fortpflanzung dienen. Dies sind nicht etwa brachliegende Gesetze, die man nicht mehr abschaffen müsste. Es sind Gesetzgebungen, die sich gegen sexuelle Vielfalt richten, speziell gegen schwule Männer, aber ab und an auch andere ins Visier nehmen. Vor weniger als zehn Jahren wurde ein verheiratetes Ehepaar aus Missouri unter dem Vorwurf der Sodomie verhaftet, als ein besorgter Bürger (der sich später als Voyeur herausstellte) der Polizei meldete, dass die Frau ihrem Mann in der Privatsphäre ihres Schlafzimmers einen blies. Sexuelle Repressionen finden natürlich gleichzeitig und als Folge davon ihr Ventil im enorm profitablen Sexgewerbe. Offenbar gilt, je einschränkender eine Kultur im Hinblick auf sexuelle Ausdrucksweisen ist, desto extremer werden ihre Bilder sexueller Freisetzung. Man denke an japanische Pornographie, in der die Zensur, Genitalien zu zeigen, durch explizit inszenierte Vergewaltigungsbilder (Gewaltakte, die sich vom gemeinsamen Einverständnis im SM-Spiel unterscheiden), durch Pädophilie (Sex mit Minderjährigen und Schuluniformfetischen), Bondage und Skatologie überkompensiert wird. Während solche Aktionen keineswegs die Basis des durchschnittlichen japanischen Sexualverhaltens bilden, sind sie doch die Standardszenerie der japanischen Sexlandschaft geworden. Ebenso ist es interessant festzuhalten, dass Schwule und Lesbische Pornographie in Japan bis heute so gut wie nicht existiert. Diese ganze Situation enthüllt, dass "Pornographie" nicht etwa Korruption in die Gesellschaft einführt, sondern die Manifestation gesellschaftlicher Repressionen ist. (Um es einfach zu auszudrücken: Die Pornoindustrie basiert ökonomisch darauf, einen gemeinsamen Nenner aufzurufen, den Status Quo, und nicht darauf, KundInnen zu neuen Idealen zu inspirieren - ein zeitintensiver Prozess, der dem Impuls, Geld auszugeben, entgegenwirkt.) Sobald wir akzeptieren, dass Liebe nicht die Wurzel allen freundlichen kulturellen Austauschs ist, und es dennoch freundlichen Austausch gegeben hat und immer noch gibt, kommt man nicht um die Erkenntnis herum, dass, wenn wir das Zusammenleben in einem globalen Kontext entwerfen, Liebe nicht die Antwort ist. Von Trojas Helena (Liebe zum Sex) zu den Kreuzzügen (Liebe zur Religion) über den Nationalsozialismus (Liebe zum Vaterland) bis zur Operation "Unendliche Gerechtigkeit" (Liebe zur Freiheit) haben Gesellschaften die Liebe ins Zentrum von Konflikten und Eroberungen gestellt - allesamt haben sie größer angelegte kulturelle Entwürfe unter einem Deckmantel undurchsichtiger Rechtschaffenheit verborgen. Ich kann den öffentlichen Erguss mitfühlender Sorge in den USA um die von den terroristischen Ereignissen eines Septembermorgens emotional und physisch Traumatisierten im Gegensatz zur Ignoranz derselben öffentlichkeit gegenüber den emotionalen und physischen Traumata, die das Ergebnis solcher langfristigen Operationen sind wie die monatelangen nächtlichen US-Bombardierungen irakischer Städte (ein Unternehmen, das wieder aufgenommen wird, während ich schreibe), immer noch nicht fassen. Indem sie das "Böse" in den Herzen der Feinde ihrer eigenen "liebenden Güte" gegenüberstellen, schaffen es die USA weiterhin, die in Jahrzehnten aufgebauten materiellen Ursachenverkettungen und halbherzige Marionettenführung zu verdrängen - einschließlich der Finanzierung der anfänglichen militärischen Aufrüstung Saddam Husseins durch die USA als Versuch, den Iran nach dem Sturz von Shah Pahlavi in Schach zu halten. Die USA ist eine Art selbstherrlicher sexueller "Top", der mit allen ins Bett geht, den gesamten Austausch zu bestimmen versucht und jeder "Bottom" gewaltsam eine Abfuhr erteilt, die versucht, ihre eigenen Bedürfnisse in das Vorgehen einzubeziehen. Sobald aber die "Bottom" die Rolle des "Top" für einen Moment in Frage stellt, was beide von einschränkenden Erwartungen befreit, kann die Idee des Terrorismus entstehen. Der Anspruch des "Top", dass solche Handlungen unberechtigt und ohne jede Präzedenz sind, gefolgt von einem prompten Rückschlag, zeigt die Unfähigkeit zu begreifen, dass sich manche Aktionen der Verhandlungsmacht des "Top" entziehen. Einige Handlungen entstehen aus der Selbstachtung der "Bottom" und wurzeln wie alle Handlungen des "Top" nicht unbedingt in einem Gefühl für Gegenseitigkeit ... besonders wenn soziale Konventionen die Fähigkeit zum Dialog auszuschließen scheinen. Ereignisse wie die terroristischen Anschläge des 11. September 2001 in New York, Washington D.C. und (falls wir das nicht schon vergessen haben) Pennsylvania scheinen die Musikindustrie in zwei Lager zu teilen. Die meisten Menschen behaupten, dass wir jetzt Musik und Unterhaltung mehr als je zuvor brauchen, um den Menschen Liebe und Freude zu bringen. Aber für andere, einschließlich meiner selbst, scheinen solche Ereignisse deutlich zu machen, wie unwichtig und irrelevant der Grossteil der Musik und Unterhaltung ist. Schlimmer noch, im Gefolge von patriotischen Anbiederungen zeigen sie, wie viele Menschen die Gefahren nationalistischer Profitgier verkennen. Anstatt nach Songs von Liebe und Einheit sehne ich mich nach dem Tonmaterial (audio) der unvereinbaren Differenzen der Liebe. Nicht die herzschmerzende Elegie oder das Lied unerwiderter Liebe, sondern verkreuzte Strategien und vielschichtiger Inhalt. Tonmaterial, in dem Versprechen, Erwartung und 'Moment' eher mögliche Nebenerscheinungen denn essentielle Elemente sind. Entgegen der Versuche, über vergangene Lieben "hinwegzukommen", kollidieren heutige Muster mit den Erinnerungen an die verlorene Liebe, nach der man sich immer noch sehnt, oder die schlechten Beziehungen, die man niemals wiederholen möchte. Neue dringliche Begierden werden von veralteten Themen, Samples und Techniken beeinflusst. Das Risiko in Kauf nehmend, einen weiteren abgenutzten Begriff zu verwenden, sehne ich mich nach Songs von "Vielfalt" - konfliktreicher Vielfalt ohne Einheit. Solche Vielfalt fordert keinen zukünftigen Kollaps der gegenwärtigen Gesellschaft heraus. Stattdessen ist sie eine Reflektion des alten Separatismus und der Entzweiungen, die in jeder "heiligen Einheit" enthalten sind, und durch die soziale Einheiten in kulturelle Mikrokosmen zerteilt werden. Empowerment verwirklicht sich wie die Liebe da, wo und wann man sie findet. Ein perverses Spiegelbild des Schnitts.
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