"Das Artwork für meine neue CD 'Love Bomb' habe ich, wie meistens, selbst gemacht, damit die Hülle den Inhalt von Audio und Text reflektiert. Das 'japanische Cover' (wenn man die CD von hinten öffnet, wie ein japanisches Buch) bezieht sich mit seiner U-Bahn-Grafik auf die Gas-Anschläge in der Tokioter Subway. Der japanische Titeltrack, der englisch 'Love Bomb' bedeutet, steht wiederum in Relation zu den amerikanischen Atombombenangriffen auf Japan und dem historisch verdrängenden Umgang mit ihren Opfern. Das 'englische Cover' (von vorne geöffnet) ist eine Sicht aus einem WTC-Büro Sekunden vor dem Aufprall des Flugzeuges, wobei der englische Titelsong 'Love Bomb' eine New-York-bezogene Geschichte zu persönlich erlebtem gay bashing ist. Die kitschigen Foto-Röschen, die ich über diese Zeichnungen gestreut habe, sollen die Illusion erwecken, hier ginge es um etwas Hübsches, die dann bei näherem Betrachten dekonstruiert wird. 'Love Bomb' heisst das Album, da man Liebe immer als bestes Mittel zur sozialen Eins-Werdung verkauft, doch ich thematisiere Liebe als ideologischen Mechanismus, der soziale Hierarchien verdeckt und rechtfertigt - man denke nur an die wachsende Borniertheit in langjährigen Beziehungen oder auch an die kulturell separatistischen Gesten der USA, die andere Staaten aus einer angeblichen 'Freiheitsliebe' heraus bombardieren. Love is not the answer - und diese Einsicht verdammt einen trotzdem nicht dazu, in einer Welt aus Unglück zu leben."